Zur Absicherung assistierender und automatisierender Fahrzeugfunktionen werden bei der Mercedes-Benz AG Erprobungsfahrten und Fahrzeugtests basierend auf Testfallkatalogen eingesetzt. Bei Erprobungsfahrten, seien sie real oder im Hardware-in-the-Loop-(HiL)Umfeld, werden große Mengen an Fahrzeugdaten aufgezeichnet. Diese Erprobungsfahrten beinhalten zu einem großen Teil die gleichen Manöver und Fahrszenarien, die in Prüfgeländeversuchen oder Systemtests am HiL-Prüfstand durchgeführt und analysiert werden. In diesem Beitrag soll eine Methodik vorgestellt werden mit deren Hilfe Testfälle aus Erprobungsfahrten extrahiert und ausgewertet werden können. Dadurch kann eine höhere Testabdeckung erreicht und Testzeit eingespart werden. Die Methodik umfasst die Auswahl repräsentativer Erprobungsfahrten, die Extraktion relevanter Testfälle aus den aufgezeichneten Daten, die Abstraktion der Testfälle aus den Testfallkatalogen sowie die Entwicklung und Anwendung von Analyse- und Auswertungsalgorithmen. Die Evaluation erfolgt anhand verschiedener Kriterien wie Testabdeckung, Testzeitersparnis und Überprüfung der Genauigkeit der extrahierten Testfälle im Vergleich zu den ursprünglichen Testfallkatalogen prototypisch am Beispiel diverser Fahrfunktion der Mercedes-Benz-AG.
Session:
Datengetriebenes Testen in der Automobilentwicklung II
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| 14:30-15:00